Die Ausschreibung für die 36. Recklinghäuser Literaturnacht der Autoren und Autorinnen wurde soeben veröffentlicht …weiterlesen…
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Aktuelle Informationen
Welttag des Buches 2023
Hier ein paar Impressionen von der Veranstaltung zum Welttag des Buches in der Stadtbibliothek Recklinghausen am 23.4.2023 mit Jan Hein über die Literatur bei den diesjährigen Ruhrfestspielen im Gespräch mit Monika Wischnowski und Stephan Schröder.
Edith Nehm ist verstorben
Eine unsere ältesten Mitglieder – Edith Nehm – ist verstorben. Unser Mitgefühl gilt den Kindern und allen Familienangehörigen.
Der frühere Vorsitzende der NLGR, Werner Fondermann, hat die Trauerfeier besucht und berichtete über eine beeindruckende Beerdigung und vielen Gesprächen.
Bereits im März 1998 wurden Edith und ihr Mann Günter Nehm Mitglieder der NLGR.
Im Jahr 2010 durften wir mit ihr und den Töchtern Angelika und Birgit mit der Unterstützung von Michael van Ahlen und Michael Mikolaschek dem Werk von Günter Nehm (verstorben im Februar 2009) in der Reihe „local heroes” ein kleines Denkmal setzen.
Mehr zum „Wortspieler” Günter Nehm finden Sie auf Wikipedia.
Hendrik Otremba – Rückblick
Hendrik Otremba war mit seinem dritten Roman Benito zu Gast in seiner Geburtsstadt Recklinghausen. Am 26. Januar 2023 fanden die Lesung und das Gespräch mit Stephan Schröder (Vorsitzender der NLGR) in der Stadtbibliothek statt.
Information des März Verlages zu dem Buch:
„Das eigene Erinnern befragend, wirft Hendrik Otremba uns mit diesem Roman in die Grotesken der Gegenwart, an die Grenze zwischen Wahn und Wirklichkeit.“
„Doch, ich muss mit der Anreise beginnen. Dort schon hat es begonnen, oder nicht begonnen, vielmehr: sich fortgesetzt, dort jedenfalls ist etwas wieder aufgekommen, um mich herum aufgezogen, eine dunkle Aura, oder passender: ein schwarzer Nebel.
Etwas, das, mir unsichtbar, immer dagewesen sein mag, sich aber nun erst offenbart, schleichend und unausweichlich.“
Das ist der Anfang des ersten Kapitels des Romans, in dem er geschickt die Zeitebenen und Realität und Fiktion verbindet.
Die Flussfahrt, die er selber erlebt (erlitten?) hat, war in der Realität 1998, sein Fahrtenname damals Harlekin.
Im Roman geht die Pfadfindergruppe 1995 auf eine dreiwöchige Kanufahrt. Alle tragen klingende Namen, wie Kippe, Maus und Fliegentöter. Den Anführer, ein paar Jahre älter als sie, nennen sie Häuptling.
Die zweite Erzählebene, über 30 Jahre später, spielt erstaunlicherweise in naher Zukunft, im Jahr 2026.
In beiden Ebenen folgen wir hauptsächlich dem Erzähler Cherubim, der ein bekannter Schriftsteller geworden ist, beide Ebenen unterscheiden sich sprachlich deutlich voneinander.
Ohne zu sehr zu spoilern, der Autor erzählte es selbst in Andeutungen, bleibt es nicht so gemütlich und harmlos. Es geschehen – sehr spannend beschrieben – schreckliche Dinge, damals und auch jetzt (2026).
Wie im Bonner Hotel Paradies vom blinden Benito (inzwischen ein fatalistischer Prophet und apokalyptischer Seher), ein Anschlag verübt wird, dessen Verfolgung im Gebäude – und gleichzeitig über einen Fernsehsender auf der ganzen Welt im Internet – gesehen werden kann, ist genial beschrieben und an Dramatik kaum zu übertreffen.
In sieben Kapiteln lässt uns Otremba zwischen den Geschehnissen wechseln.
Sehr geschickt finde ich die Schwärzung der bekannten Persönlichkeiten, die vorkommen; auf diese Weise sind sie gewissermaßen anonym, aber doch zu erkennen (zu erahnen?).
Das für Recklinghausen Besondere sind die vielen eingeschobenen Szenen, die hier in dieser Stadt spielen. Auf der Suche nach seiner eigenen Vergangenheit begleiten wir den Autor, der eigentlich keinen Lokalroman schreiben wollte, und den Namen der Stadt im Buch nicht erwähnt, an uns sofort bekannte Stellen.
Da sind etwa das Südbad oder der Stadtteil Hochlarmark, in dem Otrembas Oma einen Laden betrieben hatte. Das Rathaus und der Besuch mit dem Vater auf der Trabrennbahn, das ehemalige Kino „Capitol“ hinter dem Hauptbahnhof und die Besuche mit der Familie in der Gaststätte „Auerbachs Keller“ lassen Recklinghäuser Herzen (wehmütig?) höherschlagen.
Ein besonderer Genuss für das Publikum war die Lesung einer Buchstelle über die Wanderung von Recklinghausen nach Gladbeck. Detailverliebt und sehr poetisch geschrieben, folgten die Zuhörer in diese vertraute Umgebung, was zu der Idee aus dem Publikum führte, diesen Weg einmal gemeinsam zu erwandern.
Otremba spart nicht mit Persönlichem: Er schreibt auch über die Trennung seiner Eltern, den Tod des Vaters und die Beziehung zu seinem jüngeren Bruder. Gewidmet hat er „Benito“ seiner Mutter. Sie war bei dieser Lesung zu Gast, und auch einige andere Freunde aus der Zeit der Kindheitserzählung. Sogar der „Häuptling“ war da, höchst lebendig.
Bestens gelaunt plauderte Hendrik Otremba im gut besuchten Saal (40 Besucher) mit Stephan Schröder über seine Arbeitsweise, wie sich Ideen entwickeln, wie die Dynamik des Prozesses niemals stillsteht und unruhig macht.
Eindrucksvoll war vor allem zu hören, wie die beiden zunächst einzeln geschrieben Stränge durch eine rettende Idee:
„Ich habe die Zeitebenen in gleich große Teile aufgeteilt und ineinander kippen lassen,“
zusammenkamen. Dadurch fanden sie zu einem glücklichen Miteinander.
Zur Person:
Hendrik Otremba, geboren 1984 in Recklinghausen, ist ein Multitalent. Er ist Schriftsteller, bildender Künstler und Sänger der Gruppe Messer (mit dieser Gruppe hat er bisher fünf Alben veröffentlicht), außerdem arbeitet er als Dozent für kreatives Schreiben und gelegentlich als Kurator.
2017 ist sein Debütroman Über uns der Schaum (Verbrecher Verlag) erschienen, im August 2019 folgte sein zweiter Roman Kachelbads Erbe (Hoffmann und Campe). Und nun hat der März Verlag (Berlin) sein drittes Buch Benito verlegt.
In Recklinghausen besuchte Otremba die Gudrun-Pausewang-Grundschule und das Theodor-Heuss-Gymnasium. In seiner Jugend war er freier Mitarbeiter der Recklinghäuser Zeitung.
Er studierte Germanistik und Medienwissenschaften in Bochum, und ab 2008 Kulturpoetik in Münster. Seit 2016 lebt er mit seiner Partnerin und der dreijährigen Tochter in Berlin.
Monika Wischnowski
Vorlesewettbewerb des Dt. Buchhandels
Einer der Kreisentscheide für den Vorlesewettbewerb des Dt. Buchhandels fand am 10. Februar 2023 im Recklinghäuser Rathaus statt.
19 Schüler und Schülerinnen aus dem Kreis durften vor großem Publikum ihren selbst gewählten Text vorstellen und so lernte das Publikums 19 verschiedene Geschichten kennen. Die Jury hatte die Aufgabe den besten der guten Lesevorträge auswählen. Als Sieger bei den Sechstklässlern wurde Titus Wagner vom Gymnasium Petrinum in Recklinghausen ausgewählt – er wird dann demnächst beim Bezirksentscheid dabei sein und vielleicht auch noch beim Landes- und Bundesentscheid.
Wir bedanken uns bei allen Schüler:innen für ihre Engagement und die Teilnahme – ihr habt eine tolle Lesevorstellungen abgeliefert!
Eine anerkennende und humorvolle Rede des Recklinghäuser Büchermeisters, Christoph Tesche, bereitete die Schüler:innen auf die Preisverleihung vor. Der Bürgermeister überreichte Urkunden und Buchpreise an die Teilnehmer:innen und beglückwünschte sie persönlich.
Die Moderation nach zwei Jahren Online-Wettbewerben übernahm wieder Stephan Schröder von der NLGR die Moderation, in der Jury saßen in diesem Jahr Britta Spengler (Britts’ Bücherforum), Linda Wilken (Stadtbibliothek Recklinghausen), Monika Wischnowski (NLGR), Monique Lütgens (NLGR), Julia Kortenkamp (Buchhandlung Kapitel Zwei) und Georg Hoppe (Deutschlehrer), die Veranstaltungsorganisation wurde von Ralf Kropla (Attatroll Buchladen) durchgeführt.
Volker Kutscher
Am 9. Februar 2023 Volker Kutscher seinen neunten Rath-Roman „Transatlantik” – und damit den vorletzten der Serie – im Gespräch mit Antje Deistler (literaturgebiet.ruhr) im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen dem Publikum vor.
© Monique Lütgens
Die Veranstaltung im Rahmen der „Lesebühne” – eine Zusammenarbeit von Stadt Recklinghausen – „Kultur kommt” und NLGR dürfen wir als vollen Erfolg verbuchen.
© Monique Lütgens
Adventslesung 2022 – Rückblick
Bei der Adventslesung „Süßer die Kekse nie duften” im „La Danza” am 26.11.2022 boten Monika Wischnowski und Martina Bialas eine unterhaltsame Vorstellung weihnachtlicher Texte begleitet von Harfenmusik und begeisterten das zahlreich erschienene Publikum.
Sasha Marianna Salzmann
Sasha Marianna Salzmann hat dem Publikum im Ruhrfestspielhaus am Montag bei der Veranstaltung im Rahmen der „Lesebühne” zusammen mit der Moderatorin Monika Wischnowski einen wunderbaren Abend bereitet.
Es entwickelte sich ein intensives Gespräch über ihren Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein”, das von sehr beeindruckenden – sowohl inhaltlich als auch von der Lesequalität – Lesepassagen unterbrochen wurde.
Auch bei den Gesprächen mit dem Publikum beim Signieren war Sasha Marianna voll konzentriert.
Gudrun Güth und die Autorennacht
Heute erschien in der „Recklinghäuser Zeitung” ein großer Bericht über die Autorin Gudrun Güth, die seit vielen Jahren in der Jury für die Recklinghäuser Autorennacht mitarbeitet und diese seit vielen Jahren leitet. Artikel lesen…