Die für Samstag, den 24.9.2022, um 19.30 Uhr angekündigte Lesung von Hilmar Klute in der Moderation von Antje Deistler anlässlich der Eröffnung der Literaturtage Recklinghausen 2022 kann leider aufgrund einer Erkrankung des Autors nicht
stattfinden. Anstelle von Hilmar Klute wird der Autor Jan Costin Wagner mit „Am roten Strand“, Band 2 aus der Reihe der
„Ben-Neven-Krimis“, zu Gast sein. Moderiert wird das Gespräch von Journalist und Autor Ulrich Noller.
Tickets für die Lesung von Hilmar Klute behalten ihre Gültigkeit für die Lesung von Jan Costin Wagner.
Gerade hat das Ermittlerteam um Ben Neven und Christian Sandner ein entführtes Kind befreien und einen der Täter fassen können. Allerdings läuft eine interne Untersuchung an, weil Ben dabei einen der Entführer erschossen hat – da wird klar, dass der Fall eine noch weit größere Dimension hat. Die Polizisten finden Hinweise, dass es ein ganzes Netzwerk von Tätern gibt, die sich
gegenseitig im Internet austauschen – kurz danach wird einer von ihnen ermordet.
Auch der Verdächtige in Untersuchungshaft stirbt auf rätselhafte Art und Weise.
Irgendwann wird klar: nicht nur die Polizei, auch frühere Opfer sind wohl auf das Netzwerk gestoßen – und nehmen jetzt Rache.
Die Ermittler finden sich in der paradoxen Situation wieder, dass sie einerseits gegen Verbrecher ermitteln, deren Taten in ihnen eine tiefe Verstörung auslösen – und dass sie diese Täter gleichzeitig vor einer unbekannten Bedrohung schützen müssen.
Und ausgerechnet der Polizist, in dem viele seiner Kollegen einen Helden sehen, bewahrt ein Geheimnis, vor dem er sich selbst entsetzt …
Jan Costin Wagner, Jahrgang 1972, lebt als Schriftsteller und Musiker bei Frankfurt am Main. Seine Romane wurden von der Presse gefeiert, vielfach ausgezeichnet
(u. a. Deutscher Krimipreis, Nominierung zum Los Angeles Times Book Prize),
in 14 Sprachen übersetzt und mehrfach verfilmt. Die Verfilmung von „Tage des letzten Schnees“ war ein Ereignis und erreichte 6,5 Millionen Zuschauer, die Dreharbeiten zu
„Das Licht in einem dunklen Haus“ laufen gerade.
Bei Rückfragen können sich Kundinnen und Kunden an das Institut für Kulturarbeit wenden: kulturkommt@recklinghausen.de, Tel.: 02361/50–1881.
Im grauen Ruhrgebiet der 70er Jahre aufgewachsen, hat er das Arbeitermilieu seiner Familie hinter sich gelassen, das Gymnasium geschafft, studiert, ist nach Berlin gezogen und hat sich als Kulturjournalist, der aus abgelegenen Themen erstaunliche Funken schlägt, einen Namen gemacht. Dennoch bleibt Hennings Herkunft ein Makel, den es zu überdecken gilt und aus dem sich ein andauerndes Schamgefühl speist.
Als sein Vater Walter infolge einer Krebserkrankung stirbt, ist Henning selbst verblüfft, wie wenig Trauer er spürt. Das Verhältnis war stets distanziert. Auf der Beerdigung in Recklinghausen sieht Henning Walters besten Freund Jochen wieder. Dieser überrascht ihn mit Erzählungen von der ersten weiten Reise der beiden: als Neunzehnjährige mit der Vespa durch Korsika, immer in Anzug und Krawatte. Walter schien damals ein anderer Mensch gewesen zu sein: lebenshungrig, voller Pläne und Träume, auf der Jagd nach Abenteuern und dem Fremden. Statt einen schleppend vorangehenden Aufsatz über den Dichter Oskar Loerke zu Ende zu schreiben, beschließt Henning, die Reise nach Korsika mit Jochen zu wiederholen.
Bald muss er feststellen, dass seine Vorstellung vom anspruchslosen, stumpfen Vater nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Und damit auch von der Welt seiner Herkunft, der er immer nur entkommen wollte und nach der er nie Heimweh verspürt hatte, bis zum Tod des Vaters.
Der Autor Hilmar Klute ist Streiflicht-Redakteur der Süddeutschen Zeitung.
Sein Debütroman „Was dann nachher so schön fliegt“ erschien 2018 und wurde von der Presse hochgelobt; 2020 folgte der Roman „Oberkampf“. Hilmar Klute stammt aus Bochum und lebt heute in Berlin.