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Carolin Würfel: Zu Hause ist das Wetter unzuverlässig

28. Oktober - 19:00
Carolin Würfel (c) Erdem Varol-Beitragsbild

Caroline Würfel

Zu Hause ist das Wetter unzuverlässig

… und daher beschließt die anony­me Erzäh­le­rin in die­sem Roman, sich ein One-Way-Ticket zu kau­fen und in den son­ni­gen Süden zu zie­hen, denn „in sechs Mona­ten ist Schluss“. Was das aber kon­kret bedeu­tet, erfah­ren wir nicht. Eini­ge Hin­wei­se im Roman auf die Sui­zi­de von bedeu­ten­den Künst­le­rin­nen las­sen Ver­mu­tun­gen auf­kom­men. Ansons­ten erfah­ren wir aus ihren datier­ten Tage­buch­ein­tra­gun­gen, was sie treibt, antreibt und denkt. Sie möch­te Frei­heit, viel Sex und kei­ne Kin­der, also auf kei­nen Fall das, was ihre weib­li­chen Vor­fah­ren und Ahnen erle­ben mussten.

Zuhause ist das Wetter unzuverlässig - Cover Denn deren Leben, im Deut­schen Reich, in der Wei­ma­rer Repu­blik, in den Welt­krie­gen I und II, in der DDR und schließ­lich im ver­ei­nig­ten Deutsch­land sind geprägt von Zwang, Arbeit, Unter­drü­ckung durch Eltern, Ehe­män­ner und Part­ner, Her­aus­for­de­run­gen durch die Kin­der und letzt­lich durch sys­tem­be­ding­te Rol­len­zu­wei­sun­gen. Nur weni­ge Glücks­mo­men­te blie­ben den Frau­en. Das ist Frau­en­ge­schich­te von unten, von­sei­ten der Betroffenen:

Anna, Schnei­de­rin, selbst­stän­dig, bie­tet ihre Toch­ter per Anzei­ge an, wor­auf sich die Groß­el­tern des Kin­des anneh­men. Rosa lässt aus reli­giö­sem Eifern und gesell­schaft­li­cher Angst ihre Toch­ter die Welt nicht ken­nen­ler­nen. Vio­la lebt in der DDR, hat schon alles für die Flucht vor­be­rei­tet und bleibt im letz­ten Augen­blick, weil sie eine gött­li­che War­nung ver­spürt. Ella, als Redak­teu­rin eine Kar­rie­re­frau in der DDR, ver­liert alles – Job und Über­zeu­gung – nach dem Anschluss an die BRD. Ein­zig Vio­las Toch­ter Romy, die ihre Toch­ter Ali­ce von der plötz­lich so mit­füh­len­den Mut­ter Vio­la auf­zie­hen lässt, hebt ab und beginnt eine Kar­rie­re als Übersetzerin.

Alle Män­ner blei­ben „Schat­ten­fi­gu­ren“, wie Wür­fel das ein­mal nennt, neh­men ihre Väter­rol­len nicht an.

Details

Datum:
28. Oktober
Zeit:
19:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Stadtbibliothek
Augustinessenstr. 3
Recklinghausen, 45657
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Eintritt:
15,-
Eintritt NLGR-Mitglieder:
12
Eintritt ermäßigt:
10

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