Annett Gröschner: Schwebende Lasten

„Die ist die Geschich­te der Blu­men­bind­ne­rin und Kran­fah­re­rin Han­na Krau­se, die zwei Revo­lu­tio­nen, zwei Dik­ta­tu­ren, einen Auf­stand, zwei Welt­krie­ge und zwei Nie­der­la­gen, zwei Demo­kra­tien, den Kai­ser und ande­re Füh­rer, gute und schlech­te Zei­ten erlebt hat, die bis auf ein paar Mona­te im Ber­lin der frü­hen 1930er Jah­re nie aus Mag­de­burg her­aus­kam, sechs Kin­der gebo­ren hat und zwei davon nicht begra­ben konn­te, was ihr nahe ging bis zum Lebensende.
(…) Die spä­ter, nach­dem ihr Blu­men­la­den im Knat­ter­ge­bir­ge genann­ten Armen­vier­tel der Stadt längst Geschich­te war, von einem Kran in der Hal­le eines Schwer­ma­schi­nen­bau­be­triebs einen guten Über­blick auf die Bezie­hun­gen der Men­schen unter ihr hat­te und die recht­zei­tig starb, bevor sie die Welt nicht mehr verstand.“

Das ist, kurz gefasst, der Inhalt die­ses Romans, der ein Jahr­hun­dert umfasst und das fas­zi­nie­ren­de Leben die­ser ein­fa­chen Frau schil­dert. Jedes Kapi­tel beginnt mit der flo­ris­ti­schen Beschrei­bung einer Blu­me, Remi­nis­zenz an ihren Beruf als Blu­men­bind­ne­rin, bevor sie die Sta­tio­nen ihres Lebens vor allem in der DDR erzählt. „Bes­ser kann man ein Men­schen­le­ben nicht erzäh­len“, so Julia Scho­ch, Autorin, die bereits bei uns zu Gast war, über die­ses Buch,

Der glei­chen Mei­nung waren vie­le Juro­ren, die Annett Grösch­ner vie­le Lite­ra­tur­prei­se ver­lie­hen haben, zuletzt war sie unter den Bes­ten für den Deut­schen Buch­preis 2025.