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Union der festen Hand: Literarische Wiederentdeckung des Schlüsselromans von Erik Reger
30. September 2022 - 19:00
Erik Reger: Union der festen Hand
Literarische Wiederentdeckung eines Schlüsselromans
Vorstellung durch den ehemaligen FAZ-Kulturkorrespondenten und Revier-Kenner Andreas Rossmann
1918, der Erste Weltkrieg steht vor seinem Ende, gewaltige Umbrüche zeichnen sich für das Ruhrgebiet und die Menschen dort ab. Sie arbeiten für die Berg- und Stahlwerke, kämpfen gegen schlechte Löhne und Ausbeutung. Als der Kaiser am 9. September 1918 nach Essen kommt, um die Stahlwerker in ihren Anstrengungen für den Krieg zu bestärken, versucht man die Unruhestifter von ihm fernzuhalten . Doch der hohe Besuch geht gründlich schief, und bald geschieht ein Mord. Für den darin verstrickten Gewerkschafter Adam Griguszies bricht ein wechselvolles Jahrzehnt an: Die Auseinandersetzungen zwischen Arbeitern, Angestellten und einem Geheimbund der Unternehmer, der Union der festen Hand, ebnen den Weg für den Nationalsozialismus.
Der Industrieroman Union der festen Hand, 1931 bei Rowohlt erschienen, ist ein bedeutendes Werk der Neuen Sachlichkeit und eines der wenigen literarischen Porträts des Ruhrgebiets. Zugleich ist es ein großer Schlüsselroman über eine der bekanntesten Industriellendynastien Deutschlands, mit kritischem Witz verfasst von einem intimen Kenner des zynischen Machtgefüges rund um Kohle und Stahl, das erschreckend heutig ist. Noch im Erscheinungsjahr erhielt Erik Reger für dieses Werk den Kleist-Preis. 91 Jahre später, im Sommer 2022, wird Regers Roman vom Verlag Schöffling & Co., Frankfurt a.M., wieder aufgelegt und von Andreas Rossmann, der die Neuausgabe mit einem Nachwort versehen hat, vorgestellt.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Literaturtage Recklinghausen 2022.